[3C] BürgerInnen motivieren – Wie? Kerngruppe!
Nachfolgende Bilder sind
– teils Stadtansichten aus
Langenhagen nördlich von Hannover (Mausklick führt zu den Herkunfts-Websites) und
– teils Wandzeitungen aus der Arbeitsgruppe des Zukunftswerkstätten-Jahrestreffens
(Mausklick vergrößert Bilder).
(Mitschrift des Gesprächsverlaufs der Arbeitgruppe – in Stichworten. Protokollantin:
Elisabeth Häcker-Strobusch
– Erfahrungsbericht: Aus 7 mach 70 – Wie aus einer Kerngruppe sehr viel wird.
– Zukunftswerkstatt zum Thema "Grün nach
Langenhagen"
–
Dr. Norbert R. Müllert moderierte, wollte es erst abbrechen bei nur sieben Teilnehmern. Er hat sich
dann überzeugen lassen, dass die Richtigen da sind, und hat mit denen eine Ein-Tages-Kurzwerkstatt
gemacht. Kerngruppe kam aus SPD und Kirche.
– Die Teilnehmenden hatten echten Leidensdruck und haben dafür gesorgt, dass die anderen erkennen:
Ihre Interessenlage ist gefragt, findet ein Sprachrohr, und dies führt zu Veränderungen.
– Später kamen 60 bis 70 Teilnehmende zu den folgenden Zukunftswerkstätten, die alle drei
Monate mit Moderator stattfanden.
– Projekt lief etwa zwei Jahre, danach war es rund.
Frage:
– Gehen die dabei gesammelten Erfahrungswerte verloren?
– Nein, es existieren Dokumentationen.
– Nein, die Menschen leben weiter und werden diese in ihrem künftigen Kontext einbeziehen.
– Die Teilnehmenden haben intensive Öffentlichkeitsarbeit gemacht:
– a) Regelmäßig als Zukunftswerkstatt in der Zeitung veröffentlicht, wöchentlich
eine Rubrik gemacht – Prüfen, welches Profil diese Zeitung hat, mit der ich mich liiere. – Politische Bindung
entsteht sonst unfreiwillig.
– b) Täglich ist ein anderer zur Stadtverwaltung gegangen und hat im Namen der Zukunftswerkstatt um
Akteneinsicht zu bestimmten Themen ersucht.
– c) Auf öffentlichen Plätzen sich sichtbar gemacht mit Aktionen.
– Einmal pro Woche hat sich die Kerngruppe getroffen, andere angesprochen etc.
– Für Neue gab es ein Getränk gratis (Köder auswerfen).
– Ein zur Teilnahme motivierendes Fest wurde organisiert. Jeder bringt einen anderen mit.
– Für eine Bürgerbefragung wurden erfolgreich Bewohner der Altenheime gewonnen,
damit war sie trotz wenig Geld durchführbar.
– Eine Straße wurde zurückgebaut, die Wiesenau (Stadtteil von 9000 Einwohnern) wurde wieder
begrünt (unter Erhalt notwendiger Parkplätze).
– Sein Anschlussprojekt: "Lebensqualität bis zuletzt" in Dortmund.
– Prämiertes Projekt zur Arbeitsbeschaffung, wurde von der Landesstiftung ein Jahr gefördert: Umbau
von Wohnungen, damit alte Bewohner länger in ihnen bleiben können.
Diskussion:
–
Hannes Mathis: Sozialarbeiter reden über die Probleme der Betroffenen. Sie wissen schon alles über
die Leute, wollen sie nicht direkt einbeziehen, verhindern eher Partizipation.
– Norbert Müllert: Sozialarbeiter und Verwaltungsprofis machen Gruppen kaputt. Ich bringe mich auch
langfristig und gelegentlich unentgeltlich ein.
–
Cornelia Krieger: Profis punktuell einsetzen, die haben die Methodenvielfalt.
–
Park am ehemaligen
Görlitzer Bahnhof in Berlin – wird jetzt verfrühstückt.
– Norbert Müllert: Eine Zukunftswerkstatt kostet mich ca. 500 €. Das ist mein Hobby, dass ich
etwas anstoße. Das mache ich jetzt in meinem Berchtesgadener Tal.
Frage:
– Wie schaffen wir es bei Verweigerer-Gruppen, sich doch zu beteiligten? Welche Methoden lassen sich
anwenden, an einem Ziel mitzutun?
– Norbert Müllert: Ich muss nicht alle einbeziehen, ich kann mich dem langsam annähern.
Die weitere Arbeit wirbt von selbst. Projekte werden zunehmend kürzer, der lange Atem fehlt.
– Cornelia Krieger: Profis müssen hohe Schmerzgrenze haben.
– Norbert Müllert: Bei
Open Space ist richtig, was passiert. Wenn kein Protokoll geschrieben wird, ist das ok.
Ich sammle keine Protokolle mehr – schicke es dorthin, wo du es für richtig hältst, ich will es auch nicht mehr
gegenlesen.
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Programm und Protokoll ZW2006
4 Teile
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