Letzte Aktualisierung dieser Seite: 23.7.2007
Licht im Methodendschungel

Die Methode Zukunftswerkstatt (ZW) wird hier von vielen Seiten
beleuchtet. Wir zitieren aus mehreren Veröffentlichungen verschiedener
Autorinnen und Autoren, die in ihrer Verschiedenartigkeit ein buntes
Licht darauf werfen, was Zukunftswerkstätten sind und mit welchen
Haltungen und Beweggründen dort Zusammenarbeit gestaltet wird. Die kurzen Textauszüge können wie ein Nachschlagewerk für die eigene Arbeit genutzt werden. Zugleich empfehlen wir, die Werke, die hier als Quellen dienen, bei Gelegenheit ganz zu lesen.

Auf dieser dritten von vier Seiten geht es um Einflüsse anderer Methoden auf die Gestaltung von Zukunftswerkstätten. Die Betrachtung ist darauf gerichtet, was in die Zukunftswerkstatt "hineinfließt". Auf einer vierten, darauffolgenden Seite stellen wir hingegen neue Methoden vor, die aus der Zukunftswerkstatt heraus entstehen, also quasi aus ihr "herausfließen".

Auf den beiden vorangegengenen Seiten geht es um Definitionen, was eine Zukunftswerkstatt ist. Die vielfältigen Herangehensweisen definieren das breite Anwendungsgebiet dieser Methode.



Methoden, die in eine Zukunftswerkstatt "einfließen" können


Das Café-Seminar ist ein Versammlungs-Konzept, das die Teilnehmenden aktiv einbezieht. [...] Das Verbindende des Seminars ist der Dialog. Möglich wird das durch den Austausch von Erfahrungen mit anderen, das sich Einlassen auf das Wesentliche. [mehr...] --- [A – Z]


Appreciative Inquiry (AI) bedeutet "wertschätzende Erkundung". Die Methode wurde von dem Organisationsberater David Cooperrider Mitte der 80er Jahre in den USA entwickelt.Sie beleuchtet die Potenziale und Stärken von Menschen und Organisationen, um ausgehend von einem positiven Selbstbild Veränderungsprozesse in die Wege zu leiten. [mehr...] --- [A – Z]


Whole-Scale® Change (WSC) eignet sich gut, alle Arten von Veränderungsprozessen zu moderieren [...]. Die Methode [...] lässt sich mit Gruppen von zehn bis mehreren tausend anwenden und kann die Menschen von der Spitze der Hierarchie bis hinunter zum kleinsten Arbeiter einbinden. Eine Intervention nach WSC wird besonders von Organisationen in Betracht gezogen, die (1) alle oder fast alle an der Umgestaltung ihrer Organisation (der Prozesse und Strukturen) beteiligen wollen und (2) eine gewisse Dringlichkeit verspüren, [mehr...] --- [A – Z]


[Als Anregung zum Sinn der Utopiephase in der Zukunftswerkstatt:]

In all seinem Denken, Fühlen und Handeln überschreitet der Mensch seine Realität, ist er auch immer der, der er sein oder werden möchte. So gesehen durchzieht ein Verbesserungsmotiv [mehr...] --- [A – Z]



Eine Hauptaufgabe von modernen Beteiligungsprozessen besteht darin, das Individuum zu stärken und mit den vielfältigen Optionen und Entscheidungskonflikten der Gemeinschaft in Balance zu bringen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Gemeinsinn" der ( Bertelsmann-Stiftung 2000) hat folgende Kriterien zusammengetragen, die zum Erreichen des Ziels empfohlen werden:

Annahme und Integration komplexer Herausforderungen, damit die Vielfalt vorhandener Potenziale und Lösungswege zum Tragen kommt und für Lösungen genutzt werden kann
(Komplexaffinität)

zeitliche Überschaubarkeit der Verfahren, um die Bereitschaft des Einzelnen zu fördern, sich für gemeinsame Belange einzusetzen
(Überschaubarkeit)

Formulierung von Zielen und Herangehensweisen über die Veranstaltung oder das Projekt hinaus, um eine langfristige Wirksamkeit und nicht nur kurzfristige oder gar gegenteilige Effekte zu erzielen
(Nachhaltigkeit)

Einbeziehung größerer Gemeinschaften, um die vielfältigen Optionen zu nutzen, geeignete Kooperationspartner zu finden und Synergieeffekte auszuschöpfen
(Großgruppencharakter)

Kooperation der Beteiligten auf Augenhöhe im Sinne eines Teammodells, auch wenn sie im Alltag unterschiedlichen Hierarchieebenen entstammen
(Partnerschaftlichkeit)

Unterstützung der Eigenmotivation von Handelnden mit dem Ziel, Sinnvolles zu fördern
(intrinsische Motivation)

leichte Nachvollziehbarkeit und Übertragbarkeit der einzelnen Arbeitsschritte in den eigenen Alltag, um Abhängigkeiten von Beratungssystemen zu vermeiden
(Verselbständigung)

Skizzierung des Gesamtprozesses von Anfang bis zum Ende, um die Faktoren Arbeit und Entspannung, Spaß und Ernst, Tun und Lassen in Einklang zu bringen
(Rhythmisieren von Zusammenarbeit)

Integration von Unterschiedlichkeit, bis hin zur Einladung von "Außenseitern" und Kontrahenten, um Gemeinsames zu entwickeln, Potenziale zu nutzen und Nachhaltigkeit von Ergebnisen zu sichern
(integratives Element)

Auszug aus dem Kapitel "Zeitgemäße Beteiligungsprozesse" im Buch "Beteiligung übers Reden hinaus – Gemeinsinn-Werkstatt: Materialien zur Entwicklung von Netzwerken", herausgegeben von Wolfgang Fänderl, erschienen im Verlag Bertelsmann-Stiftung Gütersloh 2005 (2. Auflage 2006).


Frage: Was sind Visionen, Szenarien und Leitbilder und welche Funktionen haben sie?
Checkliste: Ziel des partizipativen Prozesses – Überlegen Sie sich, welches Ziel Sie mit dem partizipativen Prozess in erster Linie verfolgen. Falls Sie verschiedene Ziele verfolgen, bestimmen Sie welches Hauptziel sie anstreben.
Eine gemeinsame Kommunikationsbasis schaffen / Sich einigen, gemeinsam aktiv zu werden / Regeln für ein gemeinsames Vorgehen festlegen / Eine gemeinsame Vision oder ein Leitbild entwickeln / Maßnahmen bestimmen / Konkrete Planung von Projekten / Konflikte offen legen und Lösungen suchen / Probleme analysieren und lösen / Struktur und Abläufe erneuern sowie die (Arbeits-)Kultur ändern [mehr...] --- [A – Z]


Methode Zukunftswerkstatt, Seite II



Gerne nehmen wir vom Website-Team per E-Mail Hinweise auf weitere Veröffentlichungen entgegen, aus denen hier zitiert werden soll.

Über die hier zitierten Texte hinaus gibt es auf unseren Link-Seiten zahlreiche Verweise auf weitere Informationen zu Methoden-Aspekten von Zukunftswerkstätten.

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